Schulwesen in früherer Zeit

 

 

 

 

 

Also lautet der Beschluss,
dass der Mensch was lernen muss.

Nicht allein das ABC,
bringt den Menschen in die Höh'.

Nicht allein in Schreiben, Lesen,
übt sich ein vernünftig Wesen.

Nicht allein in Rechnungssachen,
soll der Mensch sich Mühe machen
sondern auch der Weisheit Lehren,
muss man mit Vergnügen hören,
dass dies mit Verstand geschah.

 

Vom einklassigen Gesamtunterricht zur modernen Schule

 

Die in den Dörfern vorhandenen Kapellen, sollten aufgrund eines Erlasses von 1567 auch als Schulen genutzt werden. Bisher fand der Schulunterricht in Privatwohnungen statt.

Niederdielfen gehört zu den ’frühesten’ Dörfern mit einer Kapellenschule. Die Schulglocke aus dem Jahr 1659 weist auf das Vorhandensein einer solchen Einrichtung hin.

Es wurde nicht nach Schulklassen sondern nach Konfessionen unterteilt. Die Gräben waren damals recht tief und morastig.

Am 21. Januar 1709 hatten die Reformierten in Nieder- und Oberdielfen den Schlüssel der Schule an sich genommen und wollten die Katholiken nicht hineinlassen. Nur durch Polizeigewalt konnte diese Aktion wieder rückgängig gemacht werden. Diese Scharmützel gingen eine ganze Reihe von Jahrzehnten so und das Pendel schlug mal in die eine und dann wieder in die andere Richtung.

 

Der 'Biedermeierliche Schulmeister' aus alten Tagen ist heute noch so manchem Zeitgenossen das Inbild des wahren deutschen Volksschullehrers schlechthin.

Lehrer / Schulmeister bekamen in früherer Zeit ein geringes Gehalt. Es war dies kein Traumjob wie heutzutage. ‚Die Schulmeister waren im Sommer 'genöthigt', durch Handarbeit und Viehhüten das Brot zu suchen’.

 

Ein Zubrot der Schuldiener war das tägliche ‚Reihumessen’ am Mittagstisch im Hause des jeweiligen Schülers.

 

Dorfschule um 1830

Bis 1750 fand der Schulbesuch aller Kinder in Niederdielfen statt. Dann trennen sich die Oberdielfer Evangelischen von den Niederdielfer Katholiken. Der Konfessionstreit war damit aber keineswegs beendet.

ev. kath.

1770 Bau einer evangelischen Schule in der Dielfestraße zwischen Nr. 11 und 14 (1913 abgerissen).

1774 wurde eine neue kath. Kapellenschule in der Gartenstraße gebaut (1894 abgebrochen).

   

Laut Anordnung vom 15. Januar 1781 sollen Kinder kein Holz mehr zum Heizen des Schulraumes mitbringen.

 

1850 Umbau der Kapellenschule

 

1900 Fertigstellung der neuen evangelischen Schule Am Buchen 2

1880 Bau einer neuen kath. Schule Siegener Straße 52

1928 wurde direkt nebenan ein zweites größeres Gebäude errichtet.

1911 kam hier ebenfalls eine zweiter Bau dazu

 

 

Die 3 farbigen Bilder zeigen ein wieder aufgebautes Klassenzimmer.

Die Teile sind alle original aus der alten Dielfener 'Volksschule'.

Das 'Klassenzimmer' kann in der Heimatstube der alten Kapellenschule in Rinsdorf besichtigt werden.

 

 

1968 wurde die Konfessionstrennung nach über 200 Jahren beendet und die 4 Schulen wurden in Grund- und Hauptschule umgewandelt. Die Hauptschule erhielt dann ein neues Gebäude hinter der Grundschule Am Augraben.

Seit 1991 nutzten die Grundschüler dieses Gebäude. Heute haben sie ein neu erbautes Domizil ebenfalls Am Augraben.

 

 

Die Hauptschüler werden als Schultouristen jeden Tag in die Weißtalschule nach Rudersdorf gefahren.

Das alte Hauptschulgebäude ist heute, nach erfolgtem Umbau, Realschule.

 

 

 

Vielen Dank für die freundliche Unterstützung Herrn K.-H. Kring vom Heimatverein Rinsdorf

und ganz besonders Herrn Hauptschullehrer i.R. Walter Oberthür,

der viele Jahre hier in Niederdielfen ganze Schülergenerationen unterrichtete

und natürlich unvergessen ist.

 

Copyright 07/2006    Hans Peter Schneider