Niederdielfen im Wandel der Zeit

 

Metzgerei Knipp / Weller





 

Gasthof Stettner 1952

Weißtal

Zur alten Linde

Ein Grund für die schlichte und be-scheidene Bauweise der Fachwerk-häuser in Niederdielfen waren die landesherrlichen Verordnungen im 18. Jahrhundert (Bild rechts 1910).

Sie beschränkten zeitweise die Ver-wendung von Bauholz auf das Allernot-wendigste.

Aber auch die wirtschaftliche Lage spielte eine Rolle. Nur so ist das sparsame Fachwerk zu erklären.
Inzwischen sind die meisten Häuser und Scheunen umgebaut und moder-nisiert.

Die Fachwerkfassaden sind dadurch manchmal unter Putz und Schiefer ver-borgen.
     

Es war eine harte Zeit um 1900. Die Menschen waren arm und mussten sehr viel arbeiten, um leben zu können. Es wurden Felder und Wiesen angelegt, Kartoffeln und Korn angebaut, um überleben zu könne. Das Holz aus dem Wald brauchte man, um kochen und heizen zu können. Im Jahr 1015 wurde die Eisenbahnlinie von Dort-mund/Hagen über Siegen nach

Frankfurt in Betrieb genommen. Mit der Bahn kam ein anderes Leben. In-dustrie siedelte sich an und Geschäfte wurden eröffnet. Nach einigen Jahren zog der 1. Weltkrieg über das Land. Viele Männer mussten in den Krieg von 1914 bis 1918. Aber das Leben ging weiter. Die Haupterwerbstätigkeit war nach wie vor die Landwirt-schaft. Wer es sich leisten konnte, hielt sich eine Kuh oder Ziegen. Im Winter schlachtete man ein Schwein

und somit hatte man Brot, Milch, Butter und Fleisch. Nach 2 Jahrzehnten brach der 2. Weltkrieg aus. Er begann 1939 und endete 1945. Die Kriegswirren zo-gen auch Niederdielfen in Mitleiden-schaft. Bombenangriffe, die dem Bahn-körper galten, verursachten große Schä-den im Dorf und an der Kirche. Das geschieferte Kirchendach wurde beschä-digt; alle Fenster waren zerstört; das Pfarrhaus hatte große Schäden erlitten, da im Wiesengrund einige Luftminen und

Bomben niedergingen. Im Dorf brannten sieben Häuser aus. In dieser Zeit herrschte wiederum große Not. Die jungen Männer wurden fast alle eingezogen. Alle hatten unter den Kriegseinwirkun-gen zu leiden. Hunger und Not, Mord und Gewalt prägten unser Land. Viele Häuser wurden zer-stört, Menschen verschleppt und misshandelt. 

Viele hausten in Kellern und Scheu-nen, hatten kein Wasser und keinen Strom. Der Krieg ging mit einer trau-rigen Bilanz zu Ende: 57 junge Männer kamen nicht ins Dorf zurück, 7 Menschen starben an Typhus. Heilt die Zeit Wunden? Man hielt zusam-men und baute alles wieder auf. In dieser Zeit standen sich die Menschen sehr nah.

Man half, wo man konnte und es ging wieder aufwärts. Die alten Menschen sagten: 'Der alte Gott lebt noch und hat uns nicht verlassen."

 

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Mein ganz herzlicher Dank geht an Heinz Werthebach, ohne dessen En-gagement die Bilddokumentation über 'Altdielfen' so nicht möglich wä-re. Er hat mir sein Archiv geöffnet und eine Fülle historischer Aufnah-men zur Verfügung gestellt. Sein umfangreiches Wissen ist auch in die entsprechenden Begleittexte einge-flossen.

Möchten Sie mehr sehen und auch hören? Heinz Werthebach zeigt einige Male im Jahr eine Dia-Show über und um Niederdielfen. 400 Bilder, verbun-den mit seinen profunden Kenntnissen und seinem Humor, garantieren Infor-mation und Unterhaltung. Die nächsten Termine erfragen Sie bitte unter der Tel.-Nr. 0271 - 39 05 48 Anmeldung nicht erforderlich.