Kloster Eremitage

 

Seit den Tagen des Mittelalters pilgerten die Menschen des Siegerlandes zu 'Unserer Lieben Frau auf der Heyden'.

Als im Jahre 1530 Wilhelm der Reiche die Wallfahrten - das unordentliche Gelauf - verbot,

verfiel die Kapelle auf dem Marienfeld, dass sich wahrscheinlich am Rödgen befand.

 

linke Seite: Winterfreuden

 

links unten, die Eremitage 1878: Kapelle,

altes Klausnerhaus und hl. Häuschen

 

rechtes unten: die 'Schenkwirtschaft'

 

Im Jahre 1684 bauten die Je-suiten die neue Gnadenkapel-le. Für die Seelsorge und als Schutz vor Zerstörung, wohn-te ein Einsiedler, ein Eremit neben der Kapelle, so dass schon bald die Gesamtanlage 'Eremitage' genannt wurde. Seit dieser Zeit sind unzählig viele Menschen an diesen Ort gekommen, um Gott die Ehre zu geben. Zu der unter Denk-malschutz stehenden Wall-fahrtsstätte gehören  die Ka-pelle, eine Eremitenklause, ein Heiligenhäuschen samt Eremitengrab, ein Kreuzweg

sowie ein Waldaltar. Hier wird bis heute die Tradition der Marienwallfahrten gepflegt. Der Baustil der im Jahre 1684 errichteten Kapelle erinnert an die Renaissance, vereint zu-dem aber auch Elemente der Gotik. Die Eremitenklause zählt zu den ältesten Fach-werkbauten des Siegerlandes. Die Umfriedung des Wall-fahrtshofes mit den einzelnen Kreuzwegstationen und dem Waldaltar sorgt für einen ein-drucksvollen Andachtsraum in freier Natur.

Die kleine Gnadenkapelle Eremitage, wurde von Bruder Anton Hülse konzipiert und im Jahr 1684 fertig gestellt. Sie ist Nachfolgerin einer im 30-jährigen Krieg zerstörten Ma-rienkapelle, die einst zwi-schen Rödgen und Oberdiel-fen bestand.

Unter der Kuppel der Kapelle befindet sich das Grab des 1703 verstorbenen letzten ka-tholischen Erbprinzen Franz-Joseph, Sohn des Fürsten Wilhelm Hyazinth.

Zunächst wurde die Kapelle von dem Jesuitenbruder Kon-rad Manz  betreut + 1733. Er lebte neben der Kapelle in einem kleinen Fachwerkhaus als Eremit, woraus sich auch der Name Eremitage ergibt.

Sein Grab befindet sich in der Nähe der Kapelle bei dem kleinen Heiligenhäuschen mit der Figur des hl. Ignatius von Loyola. Auf seiner Grabplatte steht: 'Hier ruht in Frieden Christi der Einsiedler Conrad Manz. Er starb nach einem frommen Leben am 26. De-zember 1733 und wurde auf seinen Wunsch hier begraben. R.I.P.

Das Gebäude di-rekt neben der Ka-pelle war zuerst Eremitenklause heute Sakristei. Der größere, später er-richtete Anbau dien-te den Wallfahrern als Pilgergaststätte. Von 1953 an, war dieses Gebäude das Kloster der Kla-rissen, bis 1966 das

neue Kloster direkt in unmittelbarer Nähe bezogen werden konnte. In dem er-wähnten Kapellen-anbau einschließlich des Nebengebäudes befindet sich seit Herbst 1993 eine vom Caritas-Verband geführte Tagespfle-gestätte für Senio-ren.

Jesus wird zum Tode verurteilt. Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schulter.
Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz. Jesus begegnet seiner Mutter.

Das große Areal um die Ka-pelle herum, wurde 1936 von einer hohen Bruch-steinmauer umgeben. In die Mauer sind auf der In-nenseite 14 Kreuzwegsta-tionen eingelassen. Das Ganze wurde so zu einer Wallfahrtsanlage mit dem s.g. 'Siegener Kreuzweg'.

Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen.  
Veronika reicht Jesus das Schweißtuch. Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz.

Die Kreuzwegstationen aus dem Jahr 1933 wurden geschaffen von dem Künst-ler Hermann Kissenkötter aus Münster.

Jesus begegnet den weinenden Frauen. Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz.
  Jesus wird seiner Kleider beraubt.

Jesus wird ans Kreuz genagelt. Jesus stirbt am Kreuz.
Jesus wird vom Kreuz abgenom-men und in den Schoß seiner  Mutter Maria gelegt. Der Leich-nam Jesu wird ins Grab gelegt.

In der Wallfahrtsan-lage befinden sich auch die Gräber von Pfarrer Wilhelm Ochse (12.12.1878 - 31.12.1960) Pfar-rer von St. Marien in Siegen und seiner Mutter.

Pfarrer Ochse hatte sich um die Eremi-tage besonders be-müht und nach sei-ner Pensionierung 1955 dort gelebt.

Die Kapelle selbst brannte im letzten Kriegsjahr vollständig aus. Der jetzige Barockaltar der Gnadenkapelle stammt aus dem Jahr 1736  und be-fand sich vormals in der Herz-Jesu Kirche zu Brackwede.

Er wurde 1961 von der Ge-meinde erworben. Das Altar-bild stellt wohl den Tod des hl. Joseph dar.

Die Pieta  in der Kapelle hat 1961 die Düsseldorfer Künstlerin Else Hoffmann angefertigt.

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An der Kuppel ist neben dieser Ornamentierung eine Darstellung der vier Evange-listen zu sehen.

Noch heute zieht am Karfreitag und am Sonntag nach dem Fest Maria Heimsu-chung (2. Juli), dem Patronatsfest der Kapelle, eine Pro-zession von Siegen

zur Eremitage wo dann im Freien ein Gottesdienst gehal-ten wird. Im Mai führt auch die jährliche Familienwallfahrt der KAB des Dekanates Sie-gen auf die Eremitage.

In der Wallfahrtskapelle wird jeden Donnerstag (außer an Feiertagen) um 15 Uhr die hl. Messe gefeiert.

Von Mai bis Oktober zieht vom Waldrand am Linden-berg um 14 Uhr eine kleine Prozession zu dieser  Mess-

feier wobei unterwegs an den Stationen die "Sieben Schmerzen Mariens" im Gebet betrachtet werden.

Die Wallfahrtsstätte wird, ob-wohl seelsorglich zur kath. Herz-Jesu-Gemeinde in Nie-derdielfen gehörend, von der kath. St. Marien Gemeinde in Siegen betreut.

Alte Sonnenuhr vor der ehemaligen Klo-sterpforte.

Jesus am Kreuze - frage ob Grund du hast zur Klage.

Das neue Kloster der Kla-rissen, benannt nach der hl. Klara (1193-1253). Der Or-den, auch 'Arme Frauen' genannt, wurde 1212 vom hl. Franziskus von Assisi und der hl. Klara gestiftet. Am 3 Ok-tober 1966 konnte der Umzug

vom Altbau in das neue Kloster mit der großräumigen Kapel-le erfolgen. Es ist  die einzige Kloster-gründung nach der Reformation im Kreis Siegen-Wittgenstein.

 

 

 

 

 

 

Copyright 05/2004    Hans Peter Schneider